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Verstärkte Neigung zu (Ein-)Blutungen.



Blut ist in der Traditionellen Chinesischen Medizin, ebenso wie in der westlichen Heilkunde, ein Stoff, um den sich vieles dreht.

Es werden hier zwei Arten von Blut unterschieden, das Herz- oder Nährblut und das Leberblut.

Bei letzterem handelt es sich um eine Art Schmiermittel, das Körper, hier vor allem die hornartigen Substanzen, Seele und Geist geschmeidig hält.

Es wird von der Leber zwischen 1:00 und 3:00 nachts gebildet und in einem bestimmten Mischungsverhältnis dem Herzblut zugesetzt.


Das Herzblut wird, wie der Name schon sagt im Funktionskreis Herz gebildet und ernährt alle Körperstrukturen.

Aber auch die anderen Funktionskreise sind in gewissem Sinne mitbeteiligt:

-Das Erdelement (Milz) entnehmen der Nahrung die Nährstoffe/Nahrungsqi und reinen Flüssigkeiten.

- Das Metallelement (Lunge) leiten diese zur weiteren Verteilung zur Niere bzw. einen kleinen Anteil der Nahrungsenergie direkt ans Herz

- Das Wasserelement (Niere)produziert daraus Nähr- und Ursprungsenergie und Körperflüssigkeiten/Yin

- Das Holzelement (Leber) stellt das Gefäß bereit.


Dieses durch unsere Adern fließende Blut sollte eine bestimmte Konsistenz aufweisen und in ausreichender Menge durch unsere Adern fließen.

Ist das Blut zu dick, besteht ein erhöhtes Thromboserisiko, ist es zu dünn, läuft es schnell aus, ist es zu wenig, wird der Körper nicht ausreichend ernährt und Mangelerkrankungen machen sich breit.


Ein erhöhter Blutfluss mit (Ein-)Blutungen kann mehrere Ursachen haben:


1. Eindringen eines Pathogenes /Krankheitsfaktor / Keim in den Körper, welches dort Hitze verursacht. Der Körper versucht das Blut durch eine gesteigerte Umlaufgeschwindigkeit häufiger an die Hautoberfläche zu bringen um es abzukühlen. Da es sehr dünnflüssig ist, kann es schneller die Adern verlassen. Außerdem würde Hitze auch bestehende Strukturen, z.B. Adern zerstören, was das Austreten von Blut begünstigt. Ein Beispiel hierfür sind die schwarzen Flecken bei Pestkranken.

2. Blutstauungen im Körperinneren erhöhen den Druck in den Adern, die dann leichter platzen können bzw. das Blut wird durch die noch halbwegs intakte Aderwand gepresst.

Die Stauungen können mechanischer Natur sein (Narbengewebe engt eine Ader ein), durch äußere Pathogene (s.o.) oder Emotionen (z.B. unterdrückte Wut) hervorgerufen werden.

3. Äußerliche Verletzungen führen natürlich ebenfalls zu Blutungen, wobei die Außenfläche nicht nur aus der Hautoberfläche besteht, sondern auch aus dem gesamten Atemtrakt, dem Verdauungstrakt, der Harnblase und dem Uterus. All diese Körperstrukturen stehen ja auf die eine oder andere Art mit der Außenwelt in Kontakt.

4. Eine Schwäche der Milzenergie kann ebenfalls zu Blutungen führen, die Milz kann dann das Blut nicht in den Adern halten.

Die (chinesische) Milz ist unteranderem für die Ernährung der Muskulatur zuständig. Kann sie dieses nicht, weil sie selbst zu schwach ist oder zu wenig Energie aus der Nahrung bekommt, so schwächeln auch die Muskeln und können den notwendigen Tonus nicht aufrecht erhalten. Da auch Adern aus Muskelfasern aufgebaut sind, man kann sich eine Ader wie einen dieser gewebten Schläuche vorstellen, entstehen dadurch Lücken, durch die sich die Blutbestandteile leichter in das umliegende Gewebe abpressen lassen.


Am Beispiel der Hämophilie zeigt sich, dass durchaus sehr komplexe Krankheitsbilder hinter einer erhöhten Blutungsneigung stehen können.

Bei den diversen Formen der Hämophilie, der Bluterkrankheit, handelt es sich um einen Gendefekt, der dazu führt, dass die Blutgerinnung nur verzögert bzw. nicht stattfindet. Die kann schon bei leichten Schürfwunden sehr störend sein, es können aber auch Spontanblutungen auftreten, die dann, je nach Lokalisation mehr oder minder Schaden anrichten können.


Aus chinesischer Sicht ist hier zunächst einmal die Niere beteiligt, da dieser die Erbinformationen zugeordnet sind. Sie ist in diesem Fall zumindest ein wenig geschwächt.

Weiterhin ist die Adermuskulatur nicht stark genug, was die Spontanblutungen erklären könnte.

Dann ist das Blut zu dünnflüssig, was entweder auf Hitze im Blut zurück zu führen ist oder auf eine Schwäche der Herzfunktionen, die kein „ordentliches“ Blut produzieren können.


An dem Gendefekt kann man natürlich weder mit Akupunktur noch mit Kräutertherapie etwas ändern.

Auf die anderen Ursachen kann man versuche mit den Bausteinen der Chinesischen Medizin einzuwirken um so die Symptome zu lindern.

Welche Punkte akupunktiert oder welche Kräuter verschrieben werden hängt aber immer vom aktuellen Zustand des Patienten ab, eine Standartbehandlung gibt es nicht.



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