Emotionen in der TCM

Dein Lieblingsverein kämpft entschlossen, kann aber den entscheidenden Treffer nicht landen und verliert das Endspiel. Die Emotionen kochen hoch.
Wut, Trauer, Schadenfreude, Enttäuschung, ... Eine Begebenheit und jeder hat anders empfunden.
Jeder von uns hat Emotionen, manche sind angenehm, manche weniger aber alle haben auf uns und unseren Organismus eine spezifische Wirkung.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird jedem der 5 Organpaare neben einer großen Aufgabenbreite auch jeweils eine Emotion zugeordnet. Diese Emotion schwächt das jeweilige Organ.
Fangen wir mit dem Erdelement an. Hier ist die Verdauung angesiedelt, die Rohstoffe aus der Nahrung extrahiert und mit dem Wasser zur Aufbereitung weiter leitet. Es ist auch für die Muskulatur, das Bindegewebe und die Konzentration zuständig. Das ihm zugeordnete Grübeln ist das ständige Durchkauen schwer verdaulicher Gedanken.
Die Lunge ist das Hauptorgan des darauf folgenden Metallelements. Sie hat die Aufgabe die vom Erdelement gelieferten Rohstoffe zur Niere weiter zu leiten und gleichzeitig noch zu veredeln (Sauerstoffaufnahme). Außerdem soll sie die Oberflächen mit Abwehrenergie und Körperflüssigkeiten versorgen. Ihre Emotion ist die Trauer.
Im Wasserelement findet sich die Niere, unsere Raffinerie, die die angelieferten Rohstoffe in nutzbare Energieformen und das Wasser in Körperflüssigkeiten umwandelt. Weiterhin unterstehen ihr die Knochen und das Gehirn. Ihre Emotion ist die Angst.
Die Leber im Holzelement ist unser Ordnungsorgan. Ihr unterstehen die Nerven, Sehnen und Gelenke, sie reguliert den Energiefluss im Körper und bildet nachts einen Schmierstoff, der Körper, Seele und Geist geschmeidig hält. Wird die Ordnung gestört, so empfinden wir Wut.
Zuletzt ist da noch das Feuerelement mit dem Herzen. Die Blutbildung liegt in seiner Zuständigkeit und damit die Ernährung der anderen Organe. Weiterhin ist ihm der Verstand, das rationale Denken zugeordnet und die Freude.
Stellen wir uns nun das jeweilige Element wie ein großes Werk mit vielen Abteilungen vor, dem nur eine bestimmte Anzahl an Mitarbeitern zur Verfügung steht.
Benötigt die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit (sprich Emotion) mehr Kräfte, so fehlen sie an anderer Stelle und die Produktion muss personalbedingt reduziert werden.
Da die fünf Werke des Körpers voneinander abhängig sind, leiden über kurz oder lang auch die anderen Fabriken.
Auf der anderen Seite sind die Emotionen eine Möglichkeit unseres Körpers mit uns zu kommunizieren. Denn wenn das Organ geschwächt ist (durch Krankheit, Schock, etc.) dann empfinden wir auch die ihm zugeordnete Emotion, wenn auch nicht so stark, mehr diffus.
Zu erkennen, dass Körperbefindlichkeiten und Emotionen im Wechselspiel zueinander stehen ist der erste Schritt auf dem Weg, seine Emotionale Intelligenz zu stärken.
Die Rationale Intelligenz ist uns hinlänglich bekannt, wir leben sie im Alltag, sie wird durch Schule, Aus- und Weiterbildung gefördert, aber was bitte ist Emotionale Intelligenz?
Darunter versteht man das Wissen um das Zusammenspiel von Körper, Seele und Geist.
Die Seele fungiert dabei als ein sehr sensibles Messinstrument und Speicherplatz für Verhaltensmuster.
Nehmen wir mal an, eine Person leidet häufiger unter Bauchschmerzen ohne, dass organische Ursachen feststellbar sind, so kann man diese natürlich ignorieren oder mit Tabletten weg drücken.
Die Folgen sind dann oft irgendwann Magengeschwüre oder ähnliches, was den Betroffenen zu einer massiven Umstellung seiner Lebensgewohnheiten zwingt.
Unter Einsatz der Emotionalen Intelligenz wäre die erste Frage: „Wann treten die Bauchschmerzen üblicherweise auf?“ Oft kann man sie an bestimmten Situationen fest machen.
Zumeist kann man mit ein bisschen Überlegung ein bestimmtes Muster erkennen.
Die nächste zu stellende Frage wäre dann, warum diese Situation so auf den Magen schlägt-
Man geht dabei immer weiter in die Tiefe, bis man am Kern des Unwohlseins angelangt ist.
Dieser kann durchaus in einer Begebenheit aus der Kindheit liegen, die wir damals nicht verarbeiten konnten und die dadurch Narben auf unserer Seele hinterlassen hat.
Mit dieser Information kann der Geist dann nach alternativen Lösungen suchen und die Narben endlich abheilen lassen.
Durch die tiefergehende Beschäftigung auch mit den Emotionen können chronische Erkrankungen oft reduziert werden.
Außerdem steigt durch die Aufarbeitung alter Verletzungen deutlich die Lebensqualität.
In diesem Sinne: Neue Wege finden und ankommen im Leben.
Eure Andrea