Das Wasserelement- die chinesische Niere - Basiswissen

Die Traditionelle Chinesische Medizin basiert neben dem bekannteren Prinzip von Yin und Yang auf der Theorie der fünf Elemente.
Dies ist ein geniales System, die Körpervorgänge und –funktionen bestimmten Organpaaren zuzuordnen und mit anderen Organen in Verbindung zu setzen.
Gleichzeitig ermöglicht es dem Therapeuten sich die Beziehungen der Organe untereinander über die Elementnamen zu merken und die zugrundeliegenden Störungen hieraus abzuleiten. Auch äußere Einflüsse, wie die Jahreszeiten können in dieses System integriert werden.
Der Winter zum Beispiel ist die Zeit, die der Niere zugeordnet ist, da er die größte Wirkung auf dieses Organ entfaltet. Leider ist es so, dass die Kälte die Nieren schwächt.

Was gehört nun zum Wasserelement? Die ihm zugeordneten Organe sind Niere und Harnblase.
Die Harnblase ist das Yang-Organ und mit der Speicherung und der Entsorgung der trüben Flüssigkeiten beauftragt. Hier sind westliche und chinesische Medizin durchaus deckungsgleich.
Die Niere ist das Yin-Organ, ihr wird ein weit größeres Aufgabenfeld zugeordnet. Sie fungiert quasi als Raffinerie und Kraftwerk.
Von der Lunge bekommt sie Sammel-Qi und reine Flüssigkeiten geliefert. Diese werden mit Hilfe von Nierenyang (wird im Ming Men – der Pforte der Lebensbestimmung auf Höhe des 2. LW produziert) in Abwehr-Qi, Nähr-Qi und Ursprungs-Qi sowie in Yin umgewandelt. Die angelieferten Rohstoffe werden also in Produkte umgewandelt, die der Körper nutzen kann.
Dabei ist mit Niere nicht nur das auch bei uns bekannte Organpaar gemeint, sondern es gehören weit mehr Körperstrukturen dazu.
Die chinesische Niere finden wir im Knochengerüst, in der Erbinformation, ja sogar in jeder kleinen Zelle, denn die Energiegewinnung findet dort in den Mitochondrien statt.
Auch die Gedächtnisleistung sowie Gehirn, Zähne und Ohren sind ihr zugeordnet, ebenso wie die Fortpflanzungsfähigkeit und die Geschlechtsorgane.
Was ist sonst noch dem Element Wasser zugeordnet? Der salzige Geschmack (schwächt leider die Niere)und die Emotion Angst.
Die Angst ist die Emotion, die der Niere zugeordnet ist. Auch wir haben ja die Redewendung: „Sich vor Angst in die Hosen machen.“ Oder „Der hat kalte Füße bekommen.“, was dann ja gerne zu einer Blasenentzündung führt, da der 1. Punkt des Nierenmeridians unter dem Fuß liegt.
In großen Stresssituationen wird vermehrt Nierenessenz ausgeschüttet, einer Art Superenergie, die uns zu Höchstleistungen befähigt, seit der Geburt vorhanden ist und leider nicht wieder ersetzt werden kann. Diese wird auch in Hungerzeiten ausgeschüttet, damit der Körper nicht kollabiert. Es scheinen auch Endorphine freigesetzt zu werden, denn man fühlt sich sehr gut, wenn vermehrt Nieren-Essenz ausgeschüttet wird. Leider ist mit dem Verbrauch des letzten Tropfens dieses Wunderstoffes auch unser Leben beendet.
Im nächsten Newsletter erfahrt ihr dann, wie die Nierenenergie geschont bzw. wieder aufgebaut wird und was bei einer Schwächung der Niere im Körper vor sich geht.
In diesem Sinne: Neue Wege finden und ankommen im Leben.
Eure Andrea